11. Nov. 2010 Die Bürgerenergiegenossenschaft Biederbach heißt ab sofort „BürgerEnergiegenossenschaft Biederbach & Elztal eG“
Das haben die Mitglieder auf der außerordentlichen Generalversammlung mit großer Mehrheit beschlossen. Der Abstimmung war eine längere Debatte vorangegangen. Die BEG-Vorstände Frank Krause und Gernot Limberger stellten zudem Pläne für weitere Projekte vor.
Die Genossenschaft betreibt seit ihrer Gründung vor neun Monaten Photovoltaik-Anlagen auf drei öffentlichen (Grund- und Hauptschule, Schwarzwaldhalle und „Zwergenhaus“) und zwei privaten Gebäuden. Aus den 88 Gründungsmitgliedern wurden mittlerweile 128, das Stammkapital wuchs von 126 000 auf 217 000 Euro an. Hinzu kommt etwa dieselbe Summe an Fremdkapital. Als Netto-Bilanzgewinn werden für das erste Jahr etwa 10 700 Euro erwartet. Mittlerweile ist die Gründungsprüfung abgeschlossen, die Genossenschaft wurde am 9. November ins Handelsregister eingetragen.
In Biederbach selbst stehen derzeit keine weiteren Dächer für Photovoltaik-Anlagen zur Verfügung. Auf dem Gebiet der Stadt Elzach könnten jedoch lukrative Projekte warten, so der Vorstand: Die Stadt verkauft die Anlage auf dem Dach der Kläranlage, neue Anlagen könnten auf der Steinberghalle Prechtal, dem Vereinsheim der SF Elzach-Yach und eventuell weiteren Dächern folgen. Außerdem verhandle man derzeit über ein größeres Projekt in der Umgebung von Waldkirch.
Dafür war eine Namensänderung nötig, die die überörtliche Ausrichtung der Genossenschaft zum Ausdruck bringt. Daher schlugen Aufsichtsrat und Vorstand eine Satzungsänderung vor, wonach der neue Name „BürgerEnergiegenossenschaft Oberes Elztal“ heißen solle.
Nun äußerte eine Reihe von Gesellschaftern Bedenken gegen eine Änderung. Die Elektrizitätswerke Schönau seien ohne überörtlichen Namen sogar bundesweit erfolgreich, so eine Meinung. Zudem könnten Gründungsmitglieder vor den Kopf gestoßen werden. Andere Mitglieder befürworteten die Änderung: Psychologisch sei sie wichtig, um neue Mitglieder wie auch neue Projekte in den Elztalgemeinden zu gewinnen. „Eine Namensänderung bringt viel und kostet nichts; höchstens über den eigenen Schatten zu springen“, brachte ein Befürworter die Argumente auf den Punkt. Insbesondere Vorstand Frank Krause machte sich für eine Änderung stark.
Eine Probeabstimmung ergab, dass sich kaum die Hälfte der Anwesenden für den vorgeschlagenen Namen „BürgerEnergiegenossenschaft Oberes Elztal“ erwärmen konnte.
Aufsichtsrats-Chef Josef Ruf wartete daher mit einem Kompromissvorschlag auf: Mit „BürgerEnergiegenossenschaft Biederbach & Elztal eG“ würden sowohl Ursprung und Sitz der Genossenschaft betont, als auch der Forderung nach einem überörtlichen Namen nachgekommen. Diese salomonische Lösung überzeugte die meisten Anwesenden, und so wurde in geheimer Abstimmung die erforderliche Dreiviertelmehrheit mit 71 von 79 Stimmen für die Namensänderung deutlich überboten.
Eine weitere Satzungsänderung betraf die Höchstzahl der Anteile eines Eigners (laut Satzung bislang 100 Anteile beziehungsweise 10 000 Euro). Mit Zustimmung des Aufsichtsrates und des Vorstandes kann diese Beteiligungsgrenze künftig überschritten werden.